N’ICE to know – Anforderungen an ein Stadion im Schweizer Eishockey
Damit in Schweizer Eishockeystadien auch Spitzeneishockey gespielt werden kann, müssen diese diverse Anforderungen erfüllen. Wie ein solches Stadion genau aussehen sollte steht im Reglement der Eissportanlagen.
Im Reglement des Schweizer Eishockeyverbandes (SIHF) ist alles peinlich genau niedergeschrieben. Im Artikel 2, Punkt 1 beginnen die Ausführungen ganz allgemein mit: « Das Eishockeyspiel wird auf einer Eisfläche gespielt, die als «Spielfeld» bezeichnet wird. Die Farbe der Eisfläche ist weiss.» Gegen das Ende der jeweiligen Kapitel werden die Beschreibungen dann zunehmend detailreicher. Wir picken euch die wichtigsten und spannendsten Punkte heraus.
Die Spielfläche und das Umfeld mit genauen Längenangaben (Bild: eishockeypedia.de)
Das Spielfeld
Ein Spielfeld in den höchsten Schweizer Ligen muss eine Länge von 60m und eine Breite von 30m haben. Abweichende Spielfeldmasse bedürfen eines Ligabeschlusses. Das Spielfeld muss von Hockeybanden umgeben sein. Speziell: ab der kommenden Saison gilt in der National League eine spezielle Bandenpflicht. Jedes Stadion muss mit flexiblen Banden und speziellem Schutzglas ausgerüstet sein um die Gesundheit der Spieler zu schützen. Heisst, dass auch in der Valascia Nigel nagelneue Banden stehen werden und dass die Scheiben vor der Curva, zumindest anfänglich, klarere Sicht auf das Spielfeld versprechen als bei den alten Plexiglasbanden mit den unzähligen schwarzen Puckflecken.
Die Beleuchtung
Ein weiterer Punkt sorgte in Ambrì auch schon für kleinere oder grössere Unterbrechungen: die Beleuchtung. «Das Spielfeld muss genügend beleuchtet sein, damit die Spieler, die Spieloffiziellen und die Zuschauer dem Spielgeschehen jederzeit uneingeschränkt folgen können.» Dafür werden mindestens alle 5 Jähre Lichtmessungen der Schweizer Licht Gesellschaft durchgeführt. In der National League kommt dazu, dass die TV-Partner auch ein Wörtchen mitzureden haben. Ist das RSI nicht zufrieden muss der HCAP handeln.
Natürlich gibt es noch viele weitere Punkte wie beispielsweise Sicherheitseinrichtungen um das Spielfeld, Anspielpunkte, Schiedsrichterkreis, etc. Des Weiteren müssen neben dem Reglement des SIHF auch noch viele andere Punkte wie beispielsweise Kantonal- und Bundesgesetze erfüllt werden.
Bestimmungen und Ausnahmen
Werden all diese Punkte nicht erfüllt kann der Verband Sanktionen gegen den fehlbaren Club, wie beispielsweise Bussen oder Spielsperren, einleiten. Die Entscheidung ob im Stadion gespielt werden kann oder nicht trifft schlussendlich aber der dreiköpfige Lizenzausschuss der National League während der Vergabe der Spielberechtigung. Wie in Ambrì schon bekannt gilt aber auch hier: «In begründeten Ausnahmefällen kann der Lizenzausschuss bzw. die Rekursinstanz auf Antrag des Clubs eine zusätzliche Realisierungsfrist gewähren.»
Es bleibt zu hoffen das bis im Sommer 2021 sämtliche dieser Punkte erfüllt sind und der HCAP tatsächlich in eine neue Ära starten darf.
Dieser Artikel wurde zuerst in der Gazzetta dell' Ambrì veröffentlicht.